Kefalonia ist die größte der Ionischen Inseln. Ihren Namen hat sie vermutlich vom Helden Kefalos, die 4 Verwaltungseinheiten sollen nach seinen Söhnen Krani, Sami, Pali und Pronon benannt sein. Die Insel gehörte früher zum Reich des vielgereisten Helden Odysseus, dessen Palast auf der Nachbarinsel Ithaka vermutet wird.Ihre Blütezeit erlebte sie in der mykenischen Epoche. Während der dorischen Epoche, aber auch später, fanden viele Kriege statt die Anlass für den Bau der riesigen Festungsanlage waren.
Kefalonia war wichtigstes Handelszentrum in der Region und wurde von Römern aber auch anderen Völkern beherrscht. 1500 begann die italienische Herrschaft und Kefalonia wurde zu einem strategischen Zentrum der italienischen Marine. 1757 wurde Argostoli Hauptstadt.
Allmählich erlebte die Insel wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Während der Herrschaft der Franzosen wurde auch die Verwaltung modernisiert. Nach der nur kurzen Herrschaft der Russen und Türken begann mit der Herrschaft der Briten der erneute Wohlstand für die ionische Insel. Um die Schlacht von von Lalas spielte Kefalonia eine wichtige Rolle während des Befreiungskampfes 1821. Erst 1864 wurden die ionischen Inseln mit Griechenland zusammengeführt und gehören seitdem zu hellenischen Staat.
Bedingt durch die vielzahl von Eroberern bietet die Insel eine architektonische Vielfalt und vereint insbesondere Elemente der Renaissance und des Barocks in vereinfachter Form. Bewahrt hat sich die Insel jedoch ihr eigenes kulturelles Erbe, von Historikern als "die Kultur der Eptanisa", der sieben Inseln, bezeichnet.
Sprache, Sitten, Bräuche, Lieder und Tänze sind erhalten und werden weitergegeben. Traditionell in der Musik ist die "Arieta", das sind Serenaden die von 3-4 Sängern vorgetragen und auf der Gitarre begleitet werden. Die Volkstänze haben ihren eigenen Charakter und werden auf kulturellen Veranstaltungen und beim Karneval getanzt.
Landschaftlich ist die Insel sehr abwechslungsreich. Die Hänge des Berges Änos (1628 m) sind bedeckt mit der schwarzen Kefalonia- Tanne, die sonst nirgendwo auf der Welt wächst. Hier weidet auch eine einzigartige kleinwüchsige Pferderasse, die als "Pferde des Änos" bekannt ist.
Faszinierend sind die vielen Schluchten, Höhlen und Grotten aber auch beeindruckende geologische Formationen und rätselhafte Naturerscheinungen. Zu den wichtigsten geologischen Phänomenen gehört die Höhle von Melissani, ein Bild von unvorstellbarer Schönheit, wenn die Sonne ihre Strahlen im ruhigen Wasser des Sees reflektieren. Ein Wunder der Natur sind die roten Stalaktiten und Stalagmiten in der Tropfsteinhöhle von Drogorati.
Zweieinhalb Kilometer nördlich von Argostoli liegen die berühmten "Schlünde" Karavothres. In einer Felsspalte an der Küste verschwindet das Wasser auf geheimnisvolle Weise, durchquert unterirdisch die Insel und taucht an der Ostküste über Karavomilos wieder auf um ins Meer zurückzufließen. Ein nicht weniger erstaunliches Phänomen ist die "Kounopetra", ein Fels bei Lixouri, der sich unablässig hin und her bewegt. Will man sich dem nassen Element überlassen, kann man dies an den unzähligen Stränden rund um Kefalonia. Nahe der Hauptstadt Argostoli liegen die beliebten Strände von Makris- und Platis Gialos.
Auf der gegenüberliegenden Seite, in der tiefeingeschnittenen Bucht, liegt Lixouri, zweitgrößte Stadt der Insel. Von hier aus gelangt man in südliche Richtung zum Strand XI, einem der schönsten Strände von Paliki, mit rotem Sand und glasklarem Wasser. Ein Paradies auf Erden ist der im Nordosten von Kefalonia gelegene Ort Myrtos. Der lange Strand mit weißem Sand und Kieselsteinen liegt geschützt in einer felsigen Bucht.
Weiter nördlich auf einer Landzunge, eingebettet in unglaublich malerischer Umgebung, befindet sich das Dorf Assos mit seinem kleinen Hafen. Auf alle Fälle lohnt sich ebenfalls ein Ausflug zum Fischerdorf Fiskardo, an der nördlichen Spitze von Kefalonia. Mit seinen traditionellen Häusern und engen Gassen liegt es direkt am Hafen, wo Fischerboote aber auch viele Luxusjachten vor Anker liegen.
In sehr kurzer Entfernung erstreckt sich über den gesamten Nordosten von Kefalonia die Nachbarinsel Ithaki.
Entlang der Ostküste, vorbei an der Höhle von Melissani, die man übrigens mit dem Boot besichtigen kann, gelangt man zum Hafen von Sami, dem zweitgrößtem Hafen der Insel und dem einzigen, der Kefalonia mit Italien verbindet. Von hier aus führt eine Strasse zum langen und wunderschönen Kieselstrand von Antisami, gelegen in einer tiefen Bucht.
Über die kleine Hafenstadt Poros gelangt man nach Skala, dem südlichen Dorf auf Kefalonia, das inzwischen zu den belebtesten Urlaubsorten der Insel gehört. In der Bucht von Mounda mit ihren endlosen seichten Sandstränden brütet im Sommer die Meeresschildkröte Caretta-Caretta.
Von Katelio, einem kleinen malerischen Dorf mit Fischertavernen, hat man einen herrlichen Ausblick auf Zakynthos. Entlang der Südküste gibt es noch unzählige schöne Strände und einsame Buchten, umgeben von zum Teil tiefgrüner Landschaft. Lohnende Ausflugsziele sind aber auch die hübschen Bergdörfer mit ihren alten Klöstern, Kirchen, Grabstätten aus mykenischer Zeit und die Burg von Agios Georgios, der ersten Hauptstadt der Insel.