Lefkada ist die viertgrößte Insel der Ionischen Inselgruppe und liegt zwischen Korfu und Kefalonia. Nur ein schmaler Streifen Meer trennt die Insel von der Festlandregion Akarnania, eine 50 Meter lange Brücke verbindet die Insel mit dem Festland.
Ihren Namen verdankt sie ihrem südlichsten Kap, dem Kap Lefkatas, das im Altertum weißer Felsen bzw. weiße Klippe genannt wurde(lefkos, leukos: griechisch weiß).
Die Inselhauptstadt im Norden wurde auf einer Halbinsel errichtet und ist umgeben vom Kanal und der Lagune. Hier befindet sich auch die Brücke zum Festland. Besonders reizvoll ist das Zentrum der Stadt mit seinen traditionellen Häusern mit bunten Fassaden, den engen, gepflasterten Gässchen und dem zentralen Dorfplatz. Im Geschäftsviertel mit seinen vielen Läden und Cafes herrscht reges Treiben. Für interessierte lohnt sich unbedingt ein Besuch im Archäologischen Museum oder im Volkskundemuseum. Die Stadtbibliothek beherbergt die außergewöhnliche Sammlung der Pinakothek für Nachbyzantinische Kunst. In der näheren Umgebung der Stadt liegen die großen Sandstrände von Gira uns Agios Giannis. Der Yachthafen ist der modernste Griechenlands und verfügt über eine Kapazität von 500 Yachten.
Der Osten der Insel ist sanft und ruhig. Hier gibt es unzählige Strände in windgeschützten Buchten. Einige Buchten bieten für Segler und Motorbootfahrer die Möglichkeit zum Auftanken und es gibt eine Vielzahl von Wassersportmöglichkeiten. Entlang der Ostküste Richtung Süden sind die Dörfer Karyotes, Lygia, Nikiana, Perigiali, Nydri, Vlycho, Poros, Syvota und Vassiliki Hauptanziehungspunkte für Touristen und Einheimische. Vor allem das reizende Nydri imponiert als eines der beliebtesten Ferienorte. Der Strand zieht sich die Küste entlang, moderne Hotelanlagen, Restaurants und Nachtclubs stehen den Feriengästen zur Verfügung. Die Bucht bietet eine herrliche Aussicht in die Umgebung, der zahlreiche kleinere und größere Inselchen vorgelagert sind. So unter anderem die Insel Madouri (in Privatbesitz der Familie des Dichters Valaoritis), Skorpios und Sparti (in Privatbesitz der Reederfamilie Onassis), Skorpi und Meganissi, die homerische „Insel der Gräber“ sowie die Halbinsel Agia Kyriaki, auf der der deutsche Homerforscher W. Dörpfeld begraben liegt.
Vassiliki, gelegen in einer Bucht, befindet sich im Süden der Insel. Vassiliki im Süden und der Strand von Agios Giannis im Norden gehören zu den weltweit besten Windsurfparadiesen (Kite Surfing). In den letzten Jahren werden an der Ostküste auch die Formel III Schnellbootweltmeisterschaften ausgetragen.
Die Westküste zeichnet sich vorwiegend durch imposante Klippen und senkrecht verlaufende Felswände aus. Fichten, Zypressen, Ölbäume erstrecken sich bis fast ans Meer, einige letzte Rebberge erinnern an den Weinbau, einst Hauptbeschäftigung der Landwirte dieser Region. An der Westküste sollen sich einige der schönsten Strände Europas befinden, so z.B. die Strände von Kastro, Agios Giannis, Pefkoulia, Mylos, Kathisma, Gyalos, Engremni und Porto Katsiki. Es sind teils Sandstrände umspült vom smaragdgrün schimmernden Meer, teils Strände von Felsen umgeben. Die Westküste endet am Kap Lefkatas, wo sich die Lyrikerin Sappho aus enttäuschter Liebe ins Meer gestürzt haben soll.
Das hügelige Hinterland von Lefkas ist von Fichtenwäldern bedeckt, in den Ebenen dominieren Olivenbäume und Zitrusfrüchte. Die Berge sind bedeutende Biotope in denen eine Vielzahl von Pflanzen-, Vogel- und Säugetierarten leben. Über Jahrhunderte entstanden bei der geologischen Ausgestaltung des Bergmassives Höhlen, z.B. die „Schweinshöhle“ in Evgiros oder die „Dachshöhle“ in Fryni. Unterirdische Gewässer sprudeln aus Quellen an die Oberfläche und bilden kleine Seen und Wasserfälle, wie jene bei Nydri. Wegen ihrer ökologischen Bedeutung wurden die Salinen im Nordosten der Insel von der UNESCO ausgezeichnet. Von den Dörfern Drymonas und Exanthia bietet sich eine grandiose Aussicht auf das Ionische Meer. Sowohl in Karya, dem Hauptdorf der Insel, als auch in Neochori, Rachi und Tsoukalades kann man in den Volkskundemuseen näheres über die traditionelle Lebensweise der Inselbewohner erfahren. Man begegnet noch Frauen in traditionellen Kleidern, die am offenen Feuer kochen. Überall tauchen alte Kirchen und verlassene Klöster auf, zahlreiche Wind- und Wassermühlen und Schluchten, z.B. die malerische Schlucht von Melissa.
Zu den Erzeugnissen der leukadischen Erde gehören Öl aus uralten Olivenhainen, Fischroggen mit Wachsüberzug aus den Laichplätzen der Lagune, sowie Rot- und Weißweine. Besonders der aus der seltenen Rebsorte „Vertzami“ gekelterte Wein gilt als einer der Besten in Griechenland.
Lefkada hat eine große kulturelle Tradition. Nach Korfu beherbergt sie die älteste Philharmonie Griechenlands (Gründungsjahr 1850). Es gibt viele traditionelle Volkstanzgruppen, Chöre und Mandolinenorchester. Seit Jahrzehnten finden auch internationale Literatur- und Kunstfestivals statt.
Die Menschen auf Lefkada sind freundliche Bewohner, die gern feiern und einen ausgeprägten Sinn für Humor haben. Für viele bleibt es nicht nur bei einem Besuch auf Lefkada, da man der magischen Anziehungskraft nur schwer widerstehen kann.